Montag, 21. August 2017

Der ganz andere Babyblues

Nun ist der kleine Babyjunge, Ivy, schon fast 4 Wochen alt nachdem er pünktlich zum Geburtstermin bei einer komplikationslosen Geburt das Licht der Welt erblickte.

Die ersten drei Wochen waren schon sehr hart. Nicht des kleinen Ivys wegen. Der war recht pflegeleicht, wie Säuglinge in den ersten Wochen ja oft zu sein scheinen. Hat viel geschlafen, gut getrunken und uns auch sonst keine Sorgen bereitet.

Doch da kam ein Gefühlsmonstrum auf mich zu mit dem ich irgendwie nicht gerechnet hatte. Niemand hatte mich gewarnt und obwohl es doch recht naheliegend war hatte ich mich nicht darauf eingestellt. Es überkam mich eine bleierne Sehnsucht nach meiner Tochter.

Sie hatte sich schmerzhaft schnell damit abgefunden, dass der Papa jetzt für sie da ist und die Mama viel rumliegt und die ganze Zeit den Kleinen Ivy bei sich hat. Für sie schien die Situation nicht weiter schlimm zu sein, dafür für mich umso mehr.

Immer wieder würde nach dem Papa verlangt selbst wenn ich kurz einen Moment Zeit gehabt hätte und ich bekam das Gefühl, alles was wir miteinander aufgebaut hatten war plötzlich vergessen. Als sei sie mir böse, dass ich nicht mehr für sie da sein kann und sie bestraft mich mit ihrer Zurückweisung.

Ich war einfach nur unglücklich. Ich sehnte mich nach der Zeit zurück in der ich einfach nur erfüllt mit Daisy spielen konnte, sie in jedem wichtigen Moment begleiten konnte und uns einfach eine innige Bindung einte. Ich hätte Ivy zwar nicht wieder hergeben wollen, aber ich zweifelte doch an der Entscheidung allgemein ein zweites Kind zu bekommen. Mit einem war ich doch viel glücklicher gewesen. Einfach weil ich mich nicht habe zerteilen müssen.

Doch wie jeder gute Babyblues würde es besser. Vor allem die Rückkehr meiner Kräfte ließen auch Daisys Mamaliebe ein Stück weit zurückkehren. Und so können wir uns nun entspannt gemeinsam in den neuen Alltag reinfuchsen.

Samstag, 22. Juli 2017

40. SSW - Es tut sich was - es tut sich nichts...

Die Schwangerschaft neigt sich nun wahrhaftig dem Ende zu. Noch 4 Tage bis zum Geburtstermin und die Frage um die sich nun alles dreht: Wann geht es denn nun endlich los?

Damit einher kommt die altbekannte Frage nach den Anzeichen. Und ich muss sagen: Bei meiner ersten Geburt gab es nichts was mir einen Hinweis gegeben hätte. Zwei Tage vor der Geburt hatte ich irgendwie das Gefühl es könnte losgehen. Ich weiß nicht mal genau woher das Gefühl kam, es war einfach da. An dem Tag davor hingegen, wo es dann in der Nacht los ging, war alles wie immer.

Doch bei dieser Schwangerschaft kann ich einiges bewusster erleben. So traute ich mich immer wieder die Lage des Kindes zu ertasten, so dass ich meistens ein grobes Gefühl hatte, wie das Baby liegt. Und so merkte ich letzte Woche Samstag, also in der 39. SSW, das etwas passierte.

Abends fing der kleine Mann in meinem Bauch plötzlich an sehr aktiv zu werden. So sehr dass es sogar unangenehm wurde. Dazu kamen Übungswehen, die stärker waren als das gewohnte Hartwerden des Bauches. Eine Wehe musste ich sogar regelrecht veratmen. Das Entspannen beim Liegen im Bett abends beruhigt dann sowohl die Kontraktionen als auch das Baby recht schnell. Doch ich wusste: da war etwas passiert.

Ein Druck aufs Schambein, allgemein mehr Druck auf den Beckenboden, das Ertasten des Köpfchens über dem Schambein und die nächste Untersuchung der Hebamme bestätigten mein Gefühl: es waren wohl Senkwehen und der Kleine war nun soweit ins Becken gerutscht, dass auch ein Liegendtransport bei Blasensprung nicht mehr notwendig ist.

Irgendwie fühlt es sich gut an mitbekommen zu haben, was vor sich geht und nicht wie in der ersten Schwangerschaft so komplett im Dunkeln zu tappen. Man hat das Gefühl mehr Teilzuhaben an den Vorgängen im eigenen Körper.

Und dennoch wartete ich die nächsten Tage vergeblich darauf, dass weiter etwas passierte. Bis ich gestern plötzlich wieder das Gefühl hatte, es passiert etwas. Wieder war der Kleine total aktiv, verbunden mit stärkeren und häufigeren Kontraktionen. Beides beruhigte sich genauso schnell wieder. Aber bestimmt ist es ein weiterer Schritt gewesen die richtige Geburtsposition einzunehmen, vielleicht hat sich auch der Gebärmutterhals etwas verkürzt.

Es sind jedenfalls alles Anzeichen, dass es wohl bald soweit ist. Aber ich denke das eindeutigste Anzeichen ist wohl die Tatsache, dass ich in der 40. Woche schwanger bin. Natürlich geht es bald los. Ob jedoch heute Nacht noch oder erst in zwei Wochen kann wohl niemand sagen. Da hilft nur weiter viel viel Geduld und auf den Körper horchen.

Was mein allgemeines Befinden angeht schwanke ich ständig zwischen "Ich habe so viel Energie und möchte was unternehmen" und "Ich bin so müde und will den ganzen Tag nur rumliegen und schlafen". Aber im Großen und Ganzen geht es mir den Umständen entsprechend wirklich gut. Nur Vorfreude und Aufregung werden täglich mehr. Also ich bin soweit: von mir aus kann es gerne losgehen!

Dienstag, 11. Juli 2017

Bauchbild 38. SSW



Hier dann auch das Update zur Babykugel.

Wenn mich jemand fragen würde, ab wann die Schwangerschaft denn beschwerlich war, würde ich wohl antworten: die letzten drei bis vier Wochen vor Termin hatte ich ganz schön zu kämpfen. Ich fahre nicht mehr mit dem Fahrrad die 6 km zur Kita, muss alles viel langsamer angehen und mit genügend Pausen. Durch die Wärme kommen auch noch Wassereinlagerungen hinzu und die 14 kg, die ich mittlerweile zugenommen habe sind bei jedem Schritt spürbar. Auch Daisy bekommt es zu spüren das ich nicht mehr mit ihr rennen kann oder ewig am Straßenrand darauf warten kann bis sie auch den letzten Kiesel in die Pfütze geschmissen hat. Doch sie kommt damit zurecht.


Montag, 10. Juli 2017

Endspurt - die letzten Wochen der Schwangerschaft

Lange habt ihr nichts mehr von mir gehört. Das lag einerseits daran, dass wir noch mal eine Woche im Urlaub waren und andererseits daran, dass irgendwie so viel zu tun ist und gleichzeitig die Energiereserven sehr begrenzt.

Nun bin ich im Endspurt der Schwangerschaft und etwas überrumpelt, wie schnell das plötzlich da ist. 38. SSW. Noch gut zwei Wochen bis zum Termin. Wo ist nur die Zeit geblieben? Während ich mich ständig frage, wann, wie und unter welchen Umständen der kleine Mann wohl das Licht der Welt erblicken wird, ärgere ich mich mit Elterngeldanträgen, herausgefallenen Zahnfüllungen und sommerlicher Hitze herum.

Mittlerweile habe ich doch ein ganz gutes Gefühl für die Lage des Kindes bekommen und nachdem es doch noch etwas unklar war ob es sich nun Kopf oder Po im Becken bequem machen brachte der Ultraschall bei der Vorstellung in der Klinik letzte Woche die letzte Gewissheit: der Kleine weiß wo es langgeht. Obwohl er noch nicht tief sitzt ist doch der Kopf unten und es spricht alles für eine Schädellage zur Geburt.

Dass er noch nicht ins Becken gerutscht ist hat leider auch zur Folge, dass ich zwischenzeitlich unter ziemlich nervigem Sodbrennen litt. Eine Nacht war es so schlimm, dass selbst die sonst wirkungsvollen Mandeln nicht mehr halfen. Daraufhin habe ich den nächsten Tag so gut es geht auf alles Fettige und Saure verzichtet und seitdem kann ich die Nächte wieder ohne Sodbrennen verbringen.

Am Wochenende überkam mich dann plötzlich ein absolutes Tief. Am Samstag hätte ich den ganzen Tag nur schlafen können, war sehr gereizt und hatte keinerlei Energie. Hormonumstellung auf Geburt? Energie sammeln für die bevorstehenden Anstrengungen? Es ist jedenfalls sehr lästig, wenn man versucht angemessen auf sein Kleinkind einzugehen, aber eigentlich weder Nerven noch Energie übrig hat und bei jeder Kleinigkeit gleich grantig wird. Zum Glück ist es seit gestern Abend wieder besser und heute habe ich einen plötzlichen Nestbau-Schub. Vielleicht auch unterstützt davon, dass wir die Wohnung gerade eh noch umgestalten.

Letzte Woche packte mich auch plötzlich eine kurzzeitige Panik, da ja noch so gar nichts für den Neuankömmling vorbereitet war. So dass ich erstmal einen Großeinkauf bei dm tätigte um zumindest Windeln da zu haben. Auch habe ich die wichtigsten Sachen für die Kliniktasche zusammen gesucht. Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass es bald losgeht, aber ich kann einfach besser schlafen, wenn ich weiß es wäre nicht weiter schlimm, wenn ich mich irre. Vor allem wo ja Gewitter Blasensprungwetter ist und es ja zur Zeit schon fast täglich gewittert ;)

Ansonsten ist meine Zeit momentan gut gefüllt mit Terminen bei Hebamme und Zahnarzt, letzte Verabredungen mit Freunden bevor es erstmal schwieriger wird. Auch diverse Besuche bei Möbelhäusern und Baumärkten standen und stehen noch an. Hauptsache ich habe gar nicht so viel Zeit Ungeduld aufkommen zu lassen.

Allgemein hält sich im Vergleich zur letzten Schwangerschaft meine Ungeduld doch sehr in Grenzen, aber so langsam verspüre ich doch auch immer wieder die Sehnsucht diesen kleinen Menschen endlich im Arm zu halten. Immer wieder gucke ich mir Babyfotos von Daisy an und da freue ich mich gleich viel mehr darauf, diese schöne Zeit nochmal erleben zu dürfen. Mit einem anderen Kind. Es ist eben alles spannend. Das ist das schöne am Leben.

Dienstag, 13. Juni 2017

DAS Richtige: Fremdbetreuung oder Kindergartenfrei?

Gestern bin ich über einen Artikel gestolpert, der mich noch den ganzen Tag und die ganze Nacht beschäftigt hat und weshalb ich zu dem Thema jetzt mal meine Meinung loswerden muss. Es war ein Artikel, indem von den Schäden im Urvertrauen und der Bindung berichtet wurde, die eine Fremdbetreuung hervorrufen (ich möchte den Artikel an dieser Stelle nicht verlinken, da ich den Blog nicht unterstützen möchte, kann ihn aber auf Nachfrage weitergeben).

Es hat mich so wütend gemacht, wie allen Frauen, die nicht mindestens drei Jahre zu Hause bleiben, um sich um ihr kleines Kind zu kümmern, ein schlechtes Gewissen gemacht wurde. Kein Wunder, dass es immer noch so viele Mütter gibt, die an sich und ihren Fähigkeiten als Mutter zweifeln, wenn solche Artikel im Umlauf sind.

Aus dem Grund stelle ich hier einmal dar was ich zu dem Thema denke. Dabei sei zu beachten, dass auch meine Tochter seit sie 13 Monate ist täglich in einer Kita betreut wird.

Was ist eigentlich der natürliche Weg?


Bei der Kritik an der Fremdbetreuung ist das Hauptargument, dass es nicht natürlich sei das Kind schon mit einem Jahr oder gar früher von seiner Mutter oder zumindest einer engen Bezugsperson zu trennen und dem muss ich vorbehaltlos recht geben. Kinder brauchen Bindung, Kinder brauchen Beziehung und das am Anfang sehr stark zu ein paar wenigen Personen, damit sie Vertrauen aufbauen können, das sogenannte Urvertrauen. Nur so können sie selbständig werden.

Ist also die Variante, dass (im Normalfall) die Mutter die ersten drei oder gar sechs Lebensjahre des Kindes zu Hause bleibt das natürliche Verhalten? Ganz klar: Nein. In keiner natürlichen Umgebung hält eine Gemeinschaft es aus, wenn eine Frau sich für mehrere Jahre, bei vielen Kindern sogar Jahrzehnte, nur auf die eigenen Kinder und den Haushalt konzentriert und der Mann alleine für den Unterhalt aufkommen muss. In einer natürlichen Umgebung wäre das Kind selbstverständlich bei der Mutter, während sie arbeitet. Ob auf den Rücken gebunden bei der Feldarbeit oder auf einer Decke strampelnd bei der Näharbeit. Später würde das Kind dann von anderen Frauen der Familie oder größeren Geschwistern betreut werden. So viel zum Ideal Großfamilie.

Das Wohlergehen aller Familienmitglieder ist das wichtigste für ein glückliches Familienleben.


Doch obwohl diese beiden Varianten nicht unserer Natur entsprechen, sind es nun einmal leider die einzigen, die unsere heutige Gesellschaft zu bieten hat. Und pauschal zu sagen, welche der beiden die besser für Mutter und Kind ist finde ich ziemlich anmaßend. Denn auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht so wirkt, als sei das Kindergartenfrei besser für ein bindungsorientiertes Familienleben, da man so komplett auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht, muss ich diese Verallgemeinerung vehement zurückweisen.

Für das glückliche Heranwachsen eines Kindes ist das Wohlergehen der Eltern mindestens genauso wichtig, wie das Erfüllen der direkten Bedürfnisse, denn beides kann man gar nicht getrennt betrachten. Stellt euch einmal eine Mutter vor, die nur zu Hause bleibt, weil sie das Gefühl hat es dem Kind gegenüber schuldig zu sein. Mal ganz abgesehen davon, welchen Stress mögliche finanzielle Sorgen auslösen können, wird es dieser Mutter nicht gut gehen. Im schlimmsten Fall bekommt sie ernsthafte psychische Probleme, weil sie ihre Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung im Beruf oder Beteiligung am Unterhalt der Familie nicht befriedigen kann.
Genauso ergeht es einer Familie, in der die Mutter arbeiten geht, obwohl sie dabei das Gefühl hat das Kind zu vernachlässigen, wenn sie dadurch insgesamt unglücklich ist. Eine völlig frustrierte und unglückliche Mutter kann seinem Kind nicht die nötige Sicherheit geben, die es braucht.

Es gibt kein Richtig oder Falsch


Somit gibt es nicht DAS Richtige allgemeingültige Modell für die Kinderbetreuung. Jede Familie muss für sich den besten Weg finden. Sei es, dass beide Elternteile voll arbeiten und die dadurch verkürzte Familienzeit umso mehr genießen, dass eine Teilzeitvariante die Dauer der täglichen Fremdbetreuung reduziert, man die Möglichkeit und die Freude daran hat mehrere Jahre mit dem Kind komplett zu Hause zu bleiben oder dass man vielleicht die Großeltern oder eine Tante mit in die Betreuung einbeziehen kann. Das wichtigste bei der Entscheidung ist, dass es für die gesamte Familie die beste Lösung ist und nicht nur für einen kleinen Teil davon.

Für unsere Familie bedeutet es, dass mein Mann Vollzeit arbeitet, weil er das starke Bedürfnis hat die Familie gut zu versorgen und die Arbeit ihm Selbstverwirklichung bietet. Ich hingegen arbeite Teilzeit, da es mir wichtig ist, dass unsere Tochter nicht volle 9 Stunden in der Kita sein muss, ich jedoch auch meine persönliche Herausforderung in der Arbeit und eine Selbstverwirklichung in der hoffentlich irgendwann erreichten Promotion suche. Im momentanen Beschäftigungsverbot geht meine Tochter trotzdem fast jeden Tag in die Kita, da ich etwas Zeit für mich brauche und auf diese Weise am Nachmittag und Abend sehr viel Geduld, Energie und Freude für sie habe. Außerdem ist sie an die Kita gewöhnt und es geht ihr gut dort.
Mit dieser Variante kommen wir sehr gut klar und doch kann es für die Familie gegenüber das völlig falsche Modell sein.

Es sei nochmal betont, dass keine Mutter weniger wert ist oder eine schlechte Mutter ist, nur weil sie sich nicht komplett aufgibt um für ihr Kind da zu sein! Du bist eine gute Mutter solange du dein Kind mit viel Liebe durchs Leben begleitest! Merk dir das!

Montag, 12. Juni 2017

Aktuelles Bauchbild: 34. SSW


Der Bauch wächst und wächst und hat schon einen ähnlichen Umfang erreicht wie am Ende meiner ersten Schwangerschaft, auch wenn er mir noch gar nicht soooo riesig vorkommt. Nur noch gut 6 Wochen bis zum Termin. Die Zeit rast einfach. Die Vorfreude steigt und steigt. Insgesamt geht es mir ziemlich gut, nur die Wärme macht meinem Kreislauf immer wieder zu schaffen und das Schlafen will nicht so super funktionieren. Aber verstärkte Übungswehen und ein erhöhter zugegebenermaßen ziemlich nerviger Druck auf die Blase sind die ersten Zeichen, dass das Baby sich langsam positioniert. Es bleibt spannend!

Sonntag, 11. Juni 2017

"Das Kind sollte selbst entscheiden dürfen!" - Warum ich diese Einstellung wegen einer schwierigen Phase anpassen musste.

Da meine Tochter ein sehr willensstarkes Kind ist, war ich schnell davon überzeugt, dass ich ihr am besten entgegenkommen kann indem ich sie an so vielen Stellen wie möglich selbst entscheiden lasse.

Windel wechseln muss sein, doch wo, ob auf dem Wickeltisch, dem Bett oder dem Boden,  kann sie sich aussuchen. Jetzt ist Anziehen dran, aber ob die rote oder die gelbe Jacke kann sie entscheiden. Wollte sie irgendetwas nicht half es meist ihr eine Wahl zu geben. Und dabei hatte ich ja weiterhin genug Einfluss welche Möglichkeiten ich ihr anbot.

Auf diese Weise machte sie die meisten Dinge selbstständig und mit Freude mit und ihr starker Wille war mehr eine Bereicherung als eine Anstrengung.

Doch wie es nunmal so ist, ging von einem Tag auf den anderen gar nichts mehr!

Wollte ich sie wickeln sagte sie nein, redete ich weiter auf sie ein über die Notwendigkeit des Windeln wechselns wurde ich ignoriert und wollte ich sie sanft dazu bringen mitzumachen, durch Hochnehmen oder begleitende Angebote wurde ich mit wehementer Gegenwehr gestraft.

Mit allen Mitteln des Einfühlungsvermögens und der Geduld kam ich nicht einen Schritt weiter. Ich verzweifelte schier daran zu verstehen was ihr Problem mit den sonst so unkomplizierten Dingen war.

Meine Beobachtung: Bot ich ihr etwas an, kam oft ein Ja. Fing ich an es umzusetzen, änderte Sie jedoch diese Meinung sofort und reagierte auf alle weiteren Angebote nur noch mit Ablehnung und Quengelei.



Meine Schlussfolgerung: die ganzen Möglichkeiten, die ich ihr anbot überforderten sie schlichtweg. Durch irgendeinen inneren Vorgang war sie plötzlich in eine Phase gekommen, in der sie nicht mehr das starke Bedürfnis hatte selber zu entscheiden was wo wann mit ihr geschieht, sondern in der sie äußere Führung brauchte.

Das innere Durcheinander verlangte nach Struktur und vertrauten Abläufen von außen. Ich änderte also meine Strategie indem ich ihr klar sagte, dass ich sie jetzt wickeln werde und sie dann hochnahm und auf den Wickeltisch legte. Dem wurde zwar im ersten Moment mit Protest begegnet, doch sobald sie die klare Führung von mir spürte und die ihr so vertrauten Abläufe erkannte lies sie sich problemlos wickeln.

Diese schwierige Phase hat mich wieder einmal so viel gelehrt, über mich, meine, Tochter und den Umgang mit schwierigen Situationen.

Man kann einfach nie generell sagen welches Verhalten gerade angemessen ist sondern muss sehr genau beobachten und versuchen zu verstehen was in diesen Kleinen Menschen vor sich geht. Nur so kann man wirklich auf die Bedürfnisse eingehen und nicht indem man Anweisungen aus einem Lehrbuch folgt. Oder eben zu sehr auf seine eigenen Prinzipien beharrt.

Dienstag, 6. Juni 2017

Geburtsvorbereitungskurs für Mehrgebärende und das Auf und Ab mit einem Kleinkind

Letzte Woche hatte ich den ersten Teil meines Geburtsvorbereitungskurses. Vermutlich hätte ich nicht nochmal einen gemacht, aber meine Hebammen-Praxis bietet einen speziell für Mütter an, die bereits geboren haben und eine Nachbarin hat sehr positiv davon geredet, daher habe ich mich dann doch dazu entschlossen.

Und ich muss sagen, ich kann es jedem empfehlen. Denn vielmehr als das Wiederholen der theoretischen Grundlagen einer Geburt geht es in dem Kurs um den Erfahrungsaustausch von immerhin 9 schwangeren Frauen, die fast alle in den letzten 4-5 Jahren bereits ihr erstes Kind bekommen haben. Man kann sich gegenseitig Ängste nehmen und gemachte Erfahrungen relativieren. Auch erhoffe ich mir Austausch über den Kurs hinaus, vor allem im Hinblick auf das Einbeziehen der Geschwister.

Natürlich nehme ich mir vor Daisy so gut es geht mit einzubinden in den Alltag mit dem Brüderchen, jedoch weiß ich, wie schnell sie eifersüchtig wird und wie schnell sie unleidlich wird, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen geht. Gerade jetzt sind wir mal wieder in einer Phase in der es wohl am Besten für sie wäre, wenn sie einfach machen könnte wonach ihr gerade ist ohne Rücksicht auf Gefühle anderer und äußere Umstände.

Erst heute musste ich sie verspätet in die Kita bringen, da ihr Schlafrhythmus völlig durcheinander ist und sie sich partout nicht anziehen lassen wollte als der Papa dringend los musste. In solchen Momenten finde ich es einfach nur gut, die Möglichkeit zu haben ihr die Zeit zu geben, die sie gerade braucht.


Wobei ich auch beobachten konnte, dass das Anziehen nur ein Problem war, solang sie meine komplette Aufmerksamkeit hatte. Als klar war, sie kann sich Zeit lassen und ich habe mich erstmal anderen Dingen zugewendet, kam sie ganz von alleine und verlangte von mir, dass ich sie anziehe. Anscheinend hat sie einfach nur diese Aufmerksamkeit genossen und wusste, dass sie vorbei ist, wenn sie tut worum ich sie bitte. Mal sehen was man aus dieser Erkenntnis machen kann!?

Auch die Nächte sind zur Zeit sowohl für Daisy als auch für mich anstrengend. Ich habe Einschlafschwierigkeiten, ob nun abends beim ins Bett gehen oder nachts wenn ich wach geworden bin. Und Daisy verlangt vehement nach meiner Nähe.

Ich schlafe total gerne neben ihr und wenn sie nicht gerade mit schnupfiger Nase schnuffelt schlafe ich auch sehr gut bei ihr, allerdings macht unsere Schlafstättenauswahl einen geruhsamen Schlaf sowohl mit Mann als auch mit Kind unmöglich. Und ungern möchte ich das bisschen Zweisamkeit, das uns noch geblieben ist und sei es nur im Schlaf, schon jetzt wieder komplett aufgeben.

Prinzipiell ist es ja eine gute Lösung, dass sie wie momentan fast jede Nacht einfach gegen vier zu uns rüber kommt und den Rest der Nacht bei uns verbringt, allerdings hat das zur Folge, dass ich meist mindestens bis um 5 wachliege, weil ich nicht mehr einschlafen kann, was mich sehr ansträngt. Ein Dilemma was sich wohl am einfachsten löst indem wir vorzeitig auf nächtliche Zweisamkeit verzichten.

Ich muss jedoch gestehen, dass ich diese Anhänglichkeit, auch wenn sie sehr anstrengend sein kann, sehr genieße. Dieser beruhigende Effekt, den meine bloße Anwesenheit bei meinem Kind auslöst macht einfach glücklich. Zu wissen, dass das Kind, obwohl gerade unglücklich durch einfache Mama-Nähe wieder ausgeglichen ist erfüllt mich mit Stolz und Lebenssinn.

Mittwoch, 31. Mai 2017

Wie weit darf oder sollte bindungsoritentiertes Familienleben gehen?

Auslöser für meine Gedanken zum bindungorientierten Erziehen (eigentlich mag ich das Wort 'Erziehen' gar nicht...) war ein Gespräch mit der Bezugserzieherin meiner Tochter, in dem angedeutet wurde, dass ihr ständiges Beißen anderer Kinder mit unserer "laschen" Erziehung zu tun haben kann.

Doch immer der Reihe nach:
Wie wahrscheinlich viele junge Eltern ging ich erstmal sehr unwissend und naiv an das Elternsein heran und dachte mir, es wird sich schon alles finden. Doch schon der Moment in dem meine Cousine mir erzählte, dass sie für ihren Sohn keinen Kinderwagen angeschafft haben ließ mich stutzen. Ich hatte es für selbstverständlich gehalten, dass man, wenn man ein Kind bekommt, auch einen Kinderwagen braucht. Aber wieso eigentlich? Ich wäre vielleicht nie auf die Idee gekommen, dass es auch ohne Wagen geht, wenn mich nicht jemand anders darauf gebracht hätte.

Das führte dazu, dass ich doch grübelte, ob es wohl ausreichend sei mich auf mein Wissen, das die Gesellschaft mir bot zum Thema Umgang mit Kindern zu verlassen. Es heißt ja man sollte auf sein Bauchgefühl hören, dieses ist jedoch stark von den äußeren Umständen geprägt. Bis zu diesem Schlüsselmoment hat mein Bauchgefühl gesagt, dass ich selbstverständlichen einen Kinderwagen brauche, wenn ich ein Kind bekomme. 

Ich bin sehr froh, dass es diesen Moment gab, in dem ich begann all die "Standard-Erziehungshinweise" zu hinterfragen. Und trotzdem macht es mir auch das Leben schwer, wenn ich bei jedem Punkt erstmal für mich ausklügeln muss, welches Verhalten ich richtig finde ohne mich dabei auf allgemein übliche Verhaltensweisen zu stützen. 

Natürlich habe ich seit dem auch viel gelesen, aber auch damit ist schwer umzugehen, wenn man doch nicht diese oder jene Erziehungsform sucht, sondern seine ganze eigene, mit der man selbst im Einklang ist. 

Ein Beispiel bei dem ich begann zu zweifeln, ob das alles so richtig ist, wie ich es mache ist folgendes: 
Ich habe schnell für mich erkannt, dass es die wichtigste Aufgabe von Eltern ist auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen und es nicht von oben herab zu behandeln. Das führt in vielen Situationen dazu, dass alles etwas länger braucht, da man zum Beispiel erstmal 10 Minuten lang dem Kind erklärt, warum es den nassen Body ausziehen muss, bevor es das ohne Geschrei zulässt oder eineinhalb Stunden neben dem Kind im Bett liegt und es in den Schlaf begleitet. Ich stelle mir oft die Frage was denn natürlich ist und kam zu dem Schluss, dass es nicht natürlich sein kann so viel aktive Aufmerksamkeit auf ein Kind zu lenken. Natürlich ist es einen Alltag zu leben, in den die Kinder ganz selbstverständlich integriert sind und durch Tragen und Teilhaben an allen familiären Aktivitäten bei allem dabei sind und keine Extrawurst brauchen. Wenn die Familie also baden geht ist klar, dass die Kinder auch baden. Aber wo ist da der Platz für die eineinhalb Stunden, die ich vorgestern brauchte, um meine Tochter davon zu überzeugen, dass es überhaupt nicht schlimm ist wenn man im Wasser ist und auch nicht wie am Spieß schreien muss. Wir haben sie von Anfang an immer mit ins Wasser genommen wenn wir gebadet haben und sie hat es geliebt, bis zu einem bestimmten Tag (keiner weiß genau was der Grund war) an dem sie plötzlich unglaubliche Panik hatte ins Wasser zu steigen.

Was also tun? Sie trotz Geschreis einfach zwingen mit ins Wasser zu kommen kann ja nicht die Lösung sein. Das fühlt sich für jeden falsch an. Sich viel Zeit nehmen und sie immer wieder ans Wasser heranzuführen hat zwar mit der Zeit (fast 3 Monate) Erfolg gezeigt, ist ja doch aber unter natürlicheren Umständen, in denen ich vielleicht noch 5 andere Kinder habe und trotz Schwangerschaft bis zum letzten Tag für die Familie sorgen muss nicht realistisch. Was also dann? Das Kind nicht baden, bis es irgendwann, sei es in 2 Monaten oder 2 Jahren, selbst wieder auf die Idee kommt, dass baden ja doch nicht so schlimm ist? Ist das für mich nur keine Option, weil die Gesellschaft mir sagt wie wichtig Hygiene ist oder würde ich die Gesundheit meines Kindes damit wirklich gefährden? Meine Art mit viel Geduld und Zeit damit umzugehen fühlte sich richtig an, aber was wenn ich diese nicht gehabt hätte? Werde ich bei zwei Kindern vielleicht doch total überfordert sein, weil ich versuche so sehr auf beide einzugehen, wie es im Moment meine Kräfte gerade bei einem erlauben? Ist das wirklich das Ziel von Elternschaft, sich fast 100 % nur um die Kinder zu drehen? Nein! Definitiv nicht! Aber wie geht es dem Kind dann trotzdem gut? Bin ich doch vielleicht einfach zu "lasch"? Klar stößt meine Tochter immer wieder an meine Grenzen, wo ich einfach nicht mehr kann oder einfach keine Nerven mehr habe, aber gut geht es uns beiden nicht wenn ich dann unwirsch reagiere.

Bindungsorientiert ist definitiv der richtige Ansatz für mich, aber wie weit darf das gehen?

Dienstag, 16. Mai 2017

Bauchbild 30. SSW


So sieht dann jetzt mein Bauch in der 30. Schwangerschaftswoche aus. Es ist definitiv schon eine ordentliche Murmel, auch wenn da noch Luft nach oben ist. Sind ja auch noch 10 Wochen und das Baby möchte noch etwas zulegen. Dennoch wird es immer beschwerlicher und ich fühle mich mehr und mehr in meiner Bewegung eingeschränkt. Ich merke doch, dass ich das dritte Trimester erreicht habe.

Montag, 15. Mai 2017

Was tun bei einer Erkältung in der Schwangerschaft?


Es hat mich leider mal wieder einmal eine Erkältung erwischt und in diesem Zusammenhang möchte ich euch hier einmal ein paar Tipps geben, was man ganz ohne Chemie und Eukalyptus dagegen tun kann.

1. noch bevor es richtig losgeht, eine Nasendusche mit Salzwasser verwenden. Am besten sogar regelmäßig um einem Schnupfen vorzubeugen. Allerdings bringt sie nichts mehr sobald der Schnupfen da ist.

2. Inhalieren! Am besten mehrmals täglich die Nase über dampfendes Salzwasser halten. Ich habe auch etwas Thymian hinzugefügt, der soll ja antibakteriell sein. Ob das eine Verbesserung mit sich brachte kann ich nicht sagen.

3. Normale Nasentropfen werden sehr skeptisch gesehen von manchen, andere benutzen sie einfach. Falls ihr nicht ohne könnt: auf jeden Fall Kinder- oder besser noch Säuglingstropfen nutzen, nur zum schlafen verwenden und so gering wie möglich dosieren. Und natürlich nur in Absprache mit dem Arzt. Ich habe sie im zweiten Trimester zum Schlafen verwendet aber im ersten und dritten so gut es geht verzichtet. Alternative zu Nasentropfen:

4. Wer wie ich die Erfahrung machen musste, dass Salzwassernasenspray einfach nichts bringt (aber auf jeden Fall ausprobieren, kann ohne Einschränkungen genutzt werden!) kann sich mal an dem Sinusitis Spray von Ems versuchen. Es brennt zwar ziemlich in der Nase, allerdings löst es wirklich den Schleim und hat mir schon so manche Nacht zu einem ruhigen Schlaf verholfen. Einen Versuch ist es definitiv wert.

5. Engelwurzbalsam hat auch einen befreienden Effekt. Einfach immer mal wieder auf die Nasenflügel reiben, auch nachts, und das durchatmen geht schon viel besser.

6. Was leider mit vorschreitender Schwangerschaft auch immer schwieriger wird: auf dem Rücken liegen und den Kopf erhöhen, so dass das Sekret abfließen kann. Ich drehe mich mittlerweile auf die Seite und versuche nur den Kopf zu drehen, damit nach dem Sinusitis Spray erstmal alles abfließen kann, danach kann ich leider nur auf der Seite schlafen, aber das hilft die Kopferhöhung trotzdem.

7. Nicht zu dolle schnauben! Damit drückt man den Schleim nur in die Nasennebenhöhlen und riskiert eine Entzündung. Lieber nur das was von allein herausfließt abwischen und dafür öfter mal zum Taschentuch greifen.

Ich leide immer sehr unter einer verstopften Nase und muss sagen, dass sie Kombination aus diesen Mittelchen das Leiden doch stark Eindämmen konnte. Vielleicht hilft es ja auch jemandem von euch noch weiter!

Mittwoch, 3. Mai 2017

Wieder mal Vorsorge in der 29. SSW

Heute war wieder reguläre Vorsorge bei meiner Hebamme:

Bauchumfang ist um 4 cm gewachsen, auf 90 cm. Der Fundusstand ist mittlerweile bei Rb-2/3 mit 25 cm. Außerdem habe ich ziemlich zugenommen und mit über 60 kg jetzt schon 9,5 kg mehr drauf als am Anfang der Schwangerschaft. Der kleine Mann liegt weiterhin noch nicht in Position aber dafür ist ja zum Glück noch Zeit.

Allgemein geht es mir bis auf etwas Schlafmangel und dessen Nebenwirkungen (bedingt durch ein schlechtes Schlafverhalten von Daisy) ziemlich gut. Endlich kann ich nicht mehr sagen, dass es mir diese Schwangerschaft schlechter geht als die letzte. Die Unterschiede brachten wohl nur die anderen äußeren Umstände mit sich.

Dementsprechend bereitet mir das tägliche Fahrradfahren (immerhin 10 km, die Hälfte davon mit Kind) keine Schwierigkeiten und auch bei der Wanderung in der sächsischen Schweiz am Wochenende konnte ich gut mithalten und hatte keine Beschwerden.

Dennoch merke ich das der Bauch immer mehr im Weg ist. Bücken vermeide ich zunehmend und auch in den Knien merke ich das zusätzliche Gewicht das ich mit mir herumtrage. Aber das gehört eben dazu.

Schließlich bin ich mittlerweile auf der Zielgeraden und mit nur noch 12 verbleibenden Wochen im letzten Trimester angekommen. Seit dem Trimesterwechsel begleitet mich auch wieder ein ständiger leichter Schwindel. Vielleicht hilft ja die Akupunktur von heute dagegen.

Donnerstag, 13. April 2017

Bauchupdate 26. SSW und Ärger mit dem Frauenarzt

Hier nun endlich ein aktuelles Bauchbild. Schon eine richtige Kugel, was in der 26. SSW aber auch sein darf, wie ich finde.


Ansonsten war ich gestern zum Zuckertest beim Frauenarzt. Das war gar nicht schön. Letzte Schwangerschaft habe ich einfach einen Becher Zuckerwasser in die Hand bekommen und dann nach einer Stunde wurde Blut abgenommen.

Diesmal bekam ich aber schon beim ankommen einen Becher für den Urin in die Hand und ich fragte verblüfft nach, ob denn wirklich nur der Zuckertest gemacht wird. Die Schwester bejate aber erklärte nichts weiter.

Nungut, habe ich also den Becher gefüllt und wurde kurz danach zur Schwester gerufen. Die, statt mir nur das Zuckerwasser zu geben führte eine komplette Vorsorge durch. Und zwar ohne mich irgendwie als Person wahrzunehmen.

Einfach nur: Machen Sie dies machen Sie das. Ohne zu sagen was sie vorhat oder warum. Ich bin dann leider auch so ein schüchterner Mensch und habe alles brav mitgemacht.

Am Ende meinte sie die Ärztin ruft mich dann rein. Da hakte ich dann doch noch mal kurz nach weil ich wissen wollte was sie will und seit wann das zu einem Zuckertest gehört. Da meinte sie nur das würde sie immer machen.

Da saß ich dann nun im Wartezimmer und ärgerte mich so sehr. So viel zum Thema selbstbestimmt. Ich fühlte mich wie ein Stück Fleisch was halt behandelt wurde wie jedes andere vorher auch, ohne Rücksicht auf Gefühle, Wünsche oder Vorlieben.

Die Ärztin hatte scheinbar erfahren das ich sehr skeptisch war warum ich zu ihr nochmal rein soll und erklärte mir dann erstmal, dass wenn ich mich nicht bei einem Besuch auch untersuchen lassen möchte ich mir einen anderen Arzt suchen muss.

Das riss mir erstmal den Boden unter den Füßen weg, da ich immer so gut mit ihr klar kam und unbedingt bei ihr bleiben wollte weil ich mich dort einfach wohl fühlte. Die Aussicht am Ende der Schwangerschaft noch eine andere Ärztin zu finden war nicht gerade erbaulich.

Sie bemerkte meine Reaktion und versuchte mir ruhig zu erklären dass sie eine gewisse Verantwortung hat und wenn morgen was passiert alle fragen werden warum sie denn nicht mal auf den Bauch geschaut habe. Alles schön und gut. Konnte ich irgendwie verstehen und habe ich ja auch kein Problem mit.

Ich habe dann lange versucht ihr deutlich zu machen, dass mein Problem darin besteht nicht informiert zu werden. Dass ich erwartet hätte das sie mir das alles vorher sagt und nicht nur weil ich dreimal nachhake. Ich will einfach als Mensch wahrgenommen werden und nicht als Objekt, dass es zu behandeln gilt.

Ich weiß nicht ob es wirklich bei ihr angekommen ist. Jedenfalls hat sie dann meinen Muttermund überprüft (alles in Ordnung) und ich werde zum nächsten Ultraschall auch Noch einmal dorthin gehen. Dann zum letzten Mal, wenn nichts unvorhergesehenes kommt. Denn nach der Schwangerschaft werde ich mir definitiv eine andere Ärztin suchen. Ich fühle mich da einfach nicht mehr wohl und dafür lohnt sich der weite Weg wahrlich nicht mehr.

Sehr traurig!


Mittwoch, 5. April 2017

24. SSW: Mal wieder Vorsorge

In der 24. SSW war mal wieder ein Vorsorge-Termin bei der Hebamme mit all den üblichen Untersuchungen. Zusammenfassend lässt sich sagen: es war alles OK.

Fundusstand bei zwei Finger über dem Nabel mit 24 cm überm Schambein, also fast 10 cm mehr als vor 8 Wochen. Der Bauchumfang ist in den letzten 8 Wochen um 7 cm mehr geworden und damit jetzt bei 86 cm. Zugenommen habe ich in der Schwangerschaft mittlerweile schon 5,5 kg, davon 2,5 in den letzten vier Wochen. Und wenn ich so weiter esse dann wird es wohl auch schnell noch mehr werden 😉 Da muss mir mein Mann nicht mehr immer sagen, wie schmal ich doch bin.

Blutdruck war gewohnt niedrig, ansonsten keine Auffälligkeiten. Die Herztöne waren schön hörbar und bei etwa 140 Spm. Seitdem ich die Bewegungen oft und deutlich spüre ist das Herztöne hören nicht mehr so ein wichtiges Highlight für mich wie vorher, wo es einfach zur Beruhigung unglaublich wichtig war.

Ansonsten geht es mir viel besser ohne den Arbeitsstress. Es tut einfach gut hin und wieder einen Mittagsschlaf einzuschieben und auch einfach mal 1-2 Stunden mit nichtstun zu verbringen. Ich fühle mich viel entspannter und ausgeglichener, was nicht nur für mich, sondern auch garantiert für das Baby, das Beste ist.

Mittwoch, 29. März 2017

Beschäftigungsverbot - und jetzt?

Es ist soweit. Seit Montag habe ich nun ein individuelles Beschäftigungsverbot und obwohl ich ja nur im Büro gearbeitet habe, entlastet mich das unglaublich.

Ein Grund dafür ist, dass ich zwar auf Arbeit mich nicht körperlich anstrengen musste, aber trotzdem unter einen gewissen Leistungsdruck stand. Ich wurde zwar nicht kontrolliert, aber dennoch hat man sich immer unter Druck gefühlt, wenn man eben mal nicht so produktiv vor dem Rechner saß und Löcher in die Luft guckte, was nun mal in letzter Zeit bei mir häufiger der Fall war.

Hinzu kommt noch, dass ich völlig intuitiv und unterbewusst, immer "die Starke" in der Öffentlichkeit spiele. Man hat mir schon häufiger gesagt, dass ich oft unnahbar und sehr selbstbewusst wirke. Beim ersten Mal hat mich das sehr überrascht, weil ich mich absolut nicht so fühle. Ich scheine das ganz automatisch zu machen. Und gerade auf Arbeit will ich ja kompetent wirken und so, als hätte ich alles im Griff und den total Durchblick. Diese Fassade aufrecht zu erhalten kostet doch erstaunlich viel Energie, die ich einfach momentan nicht übrig habe.

Und was mache ich jetzt mit meiner gewonnen Zeit? Früher hatte ich zum Beispiel in den langen Sommerferien oft das Problem, dass mir schnell die Decke auf den Kopf fiel, weil ich nicht wusste, was ich mit all der Zeit anfangen soll. Das Problem ergibt sich wohl von selbst mit "dem Alter". Eigentlich habe ich sogar das Gefühl kaum alles zu schaffen, was so ansteht.

Womit ich so meine Zeit fülle, die ich nur für mich habe (7:30 Uhr bis 14:30 Uhr):

Ausruhen
Das wichtigste ist wohl, dass ich immer wieder Zeit zum Ausruhen einplane, denn das ist ja der eigentliche Sinn der Übung und wenn ich mir das nicht aktiv vornehme, kann das schnell mal vergessen werden und ich merke irgendwann, dass ich total erschöpft bin.

Haushalt
Der Haushalt muss sowieso gemacht werden und nun habe ich die Möglichkeit alles in aller Ruhe zu machen, wenn Daisy in der Kita ist und mein Mann ist auch entlastet, wenn er nachmittags nicht noch Wäsche aufhängen muss.

Nähen
Mein momentan einziges und sehr zeitfressendes Hobby ist das Nähen und nun habe ich endlich wieder mehr Zeit dafür. Ich nähe vor allem Kleidung für Daisy, aber gestern ist auch das erste Kleidungsstück für mich von der Nadel gehüpft. Es macht mir einfach total Spaß Dinge zu schaffen. Gerne zeige ich euch auch mal ein paar meiner Werke.

Soziale Kontakte
Sei es ein langes Telefonat mit dem besten Freund oder ein ausgedehntes Frühstück mit der Nachbarin, endlich ist wieder mehr Zeit um in aller Ruhe meine sozialen Kontakte zu pflegen, die in einem vollen Alltag mit Kind schnell mal zu kurz kommen. Das können mir sicherlich die meisten Eltern bestätigen.

Ich-Zeit
In gewisser Weise gehört all das bisher genannte, bis auf den Haushalt, gewissermaßen zu der Kategorie "Zeit für mich", doch gerade Dinge wie lesen, einfach mal shoppen gehen oder Tagebuch schreiben kommen oft zu kurz. Auch dafür ist nun wieder mehr Zeit, was ich sehr genieße.

Arbeiten
Klar, ich bin im Beschäftigungsverbot und damit von der Arbeit freigestellt, aber dennoch arbeite ich momentan an meiner Promotion und habe damit auch ein persönliches Interesse die Arbeit voran zu bringen. Deshalb habe ich mir vorgenommen in den mir noch bleibenden 4 Monaten (denn ich weiß, ist das Kind erstmal da, bleibt für all das genannte wieder kaum noch Zeit) trotzdem von zu Hause aus noch weiter zu machen. In diesem Fall heißt das, einen Teil meiner bisherigen Ergebnisse niederzuschreiben, damit ich nach der Elternzeit leichter wieder rein komme und dann möglichst bald etwas veröffentlichen kann. Doch diese erste Woche habe ich mir 'frei' genommen und genieße es einfach mal nur zu tun, wozu ich gerade Lust habe. Aber ich muss auf jeden Fall aufpassen, dass ich mich nicht so sehr von dem Drang noch etwas zu schaffen unter Druck setzten lasse.

Andere Besorgungen und Erledigungen
Dinge, die im Alltag eben anfallen, wie das Kaufen eines Kindersitzes für das Fahrrad, Balkonmöbel raussuchen, einen Fahrradhelm, aber auch Anträge ausfüllen, Besorgungen fürs neue und "alte" Kind, oder auch mal was für mich, mal den Keller ausmisten. Für all sowas ist endlich mal Zeit. Plötzlich kann ich einfach mal entspannt den Bus in die Stadt nehmen und ein wenig durch die Läden schlendern. Auch Pläne schmieden ist eine beliebte Beschäftigung von mir und so kann ich Urlaube und Ausflüge planen oder die Umgestaltung der Wohnung, wenn das Kinderzimmer so wie es jetzt ist nicht mehr ausreicht.

Wie ihr seht, gibt es genug zu tun! Keine Zeit um Langeweile zu bekommen. Und ich muss eher aufpassen, dass ich nicht zu viel mache. Die bevorstehenden 4 Monate werden mir jedenfalls nicht zu lang werden.

Donnerstag, 23. März 2017

Von getroffenen Entscheidungen und gewonnenen Freiheiten...

Die Entscheidung, die ich lange vor mir her geschoben haben ist nun gefallen. Ich habe heute mit meiner Hausärztin über ein Beschäftigungsverbot geredet und ihr meine Lage geschildert und sie wird bis Montag meine eher unkonkreten Symptome, wie andauernde Energielosigkeit und Kreislaufprobleme, in einen überzeugenden Grund für ein Beschäftigungsverbot verwandeln.

Ich habe einerseits das Gefühl, dass ich mich vor der Welt dafür rechtfertigen muss, dass ich für die nächsten drei Monate Geld von der Krankenkasse beziehen werde. Immerhin geht es in einem Sozialstaat dann immer um das Geld aller. Andererseits wird mir aus meinem Umfeld immer wieder gut zugeredet, dass ich diesen Schritt wagen soll, da es nicht einfacher wird und ich eine solche Möglichkeit nochmal Energie zu tanken, so schnell nicht wieder habe.

Und ganz ehrlich: wie ich mich irgendwie von einem Tag zum nächsten schleppe, habe ich langsam das Gefühl, dass es wirklich das Beste für mich und das ungeborene Kind ist, wenn ich mich so gut es geht schone und meine Kräfte darauf konzentriere das Baby gut durch Schwangerschaft und Geburt zu bekommen.

Die Entscheidung, dass ich meine Familie vor das schnelle und erfolgreiche Abschließen meiner Doktorarbeit stelle habe ich schließlich schon getroffen, als ich beschlossen habe meine Kinder in dieser Zeit zu bekommen. Nun muss ich diese Entscheidung auch tragen, selbst wenn es bedeutet, dass ich kürzer treten und das Ende der Promotion noch weiter hinauszögern muss.

Außerdem habe ich eh nicht mehr wirklich ein Wahl, denn daran, dass ich mich nicht mehr richtig auf meine Arbeit konzentrieren kann, kann ich auch bei einem Verzicht auf ein Beschäftigungsverbot nichts ändern und ich könnte nie so produktiv arbeiten wie ich es außerhalb der Schwangerschaft getan habe.

Irgendwie bin ich erleichtert, dass ich diese Entscheidung jetzt getroffen habe und es nur noch von der Ärztin und meiner Krankenkasse abhängig ist, ob das alles so funktioniert. Und wenn es mir bald besser geht und ich wieder Energie haben sollte, umso besser, denn die werde ich bald brauchen. Und zwar an wichtigerer Stelle als bei meiner Arbeit.

Und falls ihr jetzt denkt: "Na, jetzt hat sie ja doch versucht sich zu rechtfertigen!", ich sehe es viel mehr als eine Erklärung meiner Entscheidung als als eine Rechtfertigung.

So und nun noch eine kleine Neuigkeit aus meinem Alltag: Wir haben uns ein Auto gekauft! At last! Eigentlich bin ich ja eine Verfächterin des autofreien Lebens, aber die Erleichterung, die es gerade in Hinblick auf den wachsenden Bauch und später die zwei kleinen Kinder, mit sich bringt sind einfach zu verlockend und helfen mir hoffentlich wieder zu Kräften zu kommen. Für mich ist es jedenfalls sehr aufregend, denn ich habe seitdem ich einen Führerschein habe noch nie in einem Haushalt gelebt in dem es auch ein Auto gab.

Montag, 13. März 2017

Bauchupdate 21. SSW

So, nach vier Wochen nun mal wieder ein Bauchbild. Auch wenn man es nicht wirklich sieht, habe ich das Gefühl, dass der Bauch um einiges gewachsen ist.

Donnerstag, 9. März 2017

Großer Organultraschall in dem ein Gefühl bestätigt wird, ein anderes nicht!

Bergfest eirreicht! Das bedeutet auch, dass der Termin für den zweiten großen Ultraschall ran ist. Wie schon in der letzten Schwangerschaft habe ich mich für den Organultraschall entschieden, in dem alle Organe soweit möglich auf Intaktheit geprüft werden.

Außerdem wurde mir Blut abgenommen: Eisenwert und Blutbild anschauen und außerdem auch mal die Schilddrüsenhormone checken, da es mir ja nicht so gut geht. Ich wurde gewogen: seit Beginn der Schwangerschaft nichtmal 3 kg zugenommen, könnte also mehr sein. Und der Urin wurde untersucht: Leukozyten wurden festgestellt, was an meiner Momentanen Erkältung liegen kann, aber wird nochmal in Kultur abgeklärt.

Aus dem Ultraschall wollten wir ein Familienereignis machen. Mehr aus der Not heraus, weil Daisy krankheitsbedingt nicht in der Kita war, als wirklich weil wir es sinnvoll gefunden hätten ein eineinhalb-jähriges Kind mit zu einer ärztlichen Untersuchung zu nehmen. Das führte dann leider dazu, dass mein Mann mit ihr flüchten musste, da ihr der abgedunkelte Raum in dem sie nicht umherlaufen durfte so gar nicht gefiel.

Er durfte aber noch miterleben, wie mein das Geschlecht betreffende Gefühl bestätigt wurde. Ja, es ist ein Junge, wie ich fast von Anfang an vermutet hatte. Damit habe ich wohl beide Male richtig gelegen :) Wir freuen uns jedenfalls. Mindestens so sehr wie wir uns über ein Mädchen gefreut hätten 😊

Den zweiten Teil der Untersuchung musste ich dann allein durchstehen. Und wie ich da so lag blieb mir nichts anderes übrig, als zu versuchen jede Regung im Gesicht der Ärztin zu interpretieren und zu hoffen, dass sie nichts fand, was irgendwie besorgniserregend war. Ihr könnt euch sicher vorstellen mit welcher Freude ich Kommentare wie "Schön" entgegennahm. Immerhin hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass irgendwas in der Schwangerschaft nicht stimmt. Dieses Gefühl wurde zwar mit der Zeit weniger, aber so ganz konnte ich es nie abstellen. Vor allem im Hinblick auf mein Allgemeinbefinden. Umso größer war die Erleichterung als dieses Gefühl nicht bestätigt wurde, denn alles sitzt an seinem Platz und funktioniert so wie es soll.

Sein Gewicht wurde auf etwa 360 g geschätzt. Also etwa ein Zehntel von dem was Daisy zur Geburt wog 😊

Und auch wenn ich das Baby ja nun sehr regelmäßig spüre und deswegen immer daran erinnert werde, dass ich einen Bauchbewohner habe, war es noch einmal ein ganz anderes Gefühl dieses kleine Menschlein auf einem Bildschirm zu sehen. Die Arme und Beine sich bewegen zu sehen. Das macht es irgendwie nochmal ein Stück realer!

Alles in allem kann ich jedenfalls sehr zufrieden sein mit den Ergebnissen dieses Arztbesuchs, auch wenn die Blututersuchung noch aussteht. Aber dabei geht es ja 'nur' um mein Wohlbefinden, nicht um das des Babys 😉

Freitag, 3. März 2017

Fast Halbzeit - wie es mir so geht...

20. SSW erreicht, also fast Halbzeit. Und ja, es verging rasend schnell, aber auch die 20 verbleibendes Wochen sind ja nicht unbedingt wenig. Noch fast 5 Monate. Da kann man noch viel schaffen, wenn es einem gut geht.

Ja, WENN!

Aber immer der Reihe nach. Meine Dienstreise und die damit verbundene Zeit gänzlich ohne meine Daisy waren besser erträglich als gedacht. Ich war tagsüber so sehr eingespannt und abends dann so kaputt, dass ich eh nicht großarbeitg Energie gehabt hätte für den kleinen Wirbelwind. Außerdem war ich abends ja nicht allein, sondern bei meiner Tante und daher in bester Gesellschaft.

Trotzdem war ich sehr froh wieder zu Hause zu sein und ich merkte auch sehr schnell wie sehr mich diese paar Tage geschafft haben. Ich brauchte dringend eine Auszeit und ging direkt den Tag nachdem ich zurück war zum Arzt.

Da ich eine, was Schwangerschaft angeht, etwas pinglige Ärztin habe, hat sie mich direkt für eineinhalb Wochen krankgeschrieben. Und das nur, weil ich etwas erhöhten Blutdruck hatte. Ich freute mich über die entspannte Zeit, war aber auch etwas skeptisch ob das wirklich nötig sei.

Doch schnell merkte ich, dass ich es sehr wohl nötig hatte. Die ersten Tage kam ich kaum von der Couch runter und musste mir Vorwürfe von meinem Mann anhören, warum ich denn, obwohl ich den ganzen Tag zu Hause war nichts geschafft hätte.

Ein Check bei der Hebamme stellte sicher, dass ich nicht wirklich dauerhaft erhöten Blutdruck habe, jedoch war und bin ich auch weiterhin etwas verunsichert, weshalb ich mich so schlapp fühle. Letzte Schwangerschaft ging es mir ab der 14. Woche einfach nur gut, ich war voller Energie und konnte Abends wieder länger wach sein.

Nun brauche ich fast schon meine entspannte Zeit auf der Couch und Abends muss ich mich überwinden noch bis zur Tagesschau durchzuhalten. Und nächste Woche geht es dann wieder arbeiten. Nicht nur, dass mir irgendwie die Energie fehlt, mich da richtig drauf zu konzentrieren, auch mangelt es mir irgendwie total an Motivation.

Irgendwie habe ich das Gefühl, mein Körper ist jetzt so sehr darauf eingestellt ein Kind 'zu produzieren' und anschließend zu versorgen, dasss wenig Platz für andere Dinge bleibt. Innerlich zähle ich schon die Tage bis zum Mutterschutz. Das macht keinen Spaß. Immerhin sind es noch fast 3,5 Monate.

Mittwoch, 15. Februar 2017

Genieß es doch einfach mal! - Warum ich Zeiten ohne Kind nicht genießen kann!

Mir stehen Anfang nächster Woche meine ersten Nächte ohne meine Tochter, nennen wir sie Daisy, bevor. Meine längste Trennung von ihr war bisher weniger als 12 Stunden, würde ich meinen. Wenn ich nun erzähle, dass ich ohne sie auskommen muss höre ich immer wieder: "Genieß es doch einfach mal!" Aber warum fällt mir das so schwer? Immer wieder werde ich komisch beäugt, wenn ich sage, dass ich meine Freizeit nicht ohne Daisy verbringen möchte.

Klar ist es eine Entlastung mal nicht die Verantwortung zu tragen und den ganzen Nachmittag und Abend präsent zu sein und sich um die Bedürfnisse des Kindes zu kümmern. Aber schon seit kurz nach der Geburt fühle ich mich etwas an die Anfangszeit in einer Beziehung erinnert, in der man jede freie Minute mit dem anderen Menschen verbringen will und das Gefühl hat, alles was man ohne ihn macht macht nur halb so viel Spaß.

Wie auch in meiner Beziehung zu meinem Mann hat die Abhängigkeit auch in meiner Beziehung zu Daisy mit der Zeit etwas nachgelassen. Und trotzdem fühle ich mich nicht frei. Frei zu sagen: heute genieße ich den Tag mal ohne meine Familie. Denn so richtig ganz und gar genießen kann ich solche Zeiten einfach nicht.

Ja, es ist belastend, aber es ist auch unglaublich schön, denn die Zeiten, die ich mit Daisy verbringe erfüllen mich so sehr mit Glück, dass sie für diesen Mangel an innerer Unabhängigkeit aufkommen. Und ich glaube, wenn ich es entscheiden könnte, würde ich trotzdem immer diese enge Bindung verbunden mit dieser Abhängigkeit wählen, denn schließlich ist sie es die es möglich macht, dass mich das Mutter-sein so sehr erfüllt.

Wenn man so im Internet stöbert und mit jungen Eltern, vor allem Müttern, redet, hat man das Gefühl zum Mutter-sein gehört auch eine starke Sehnsucht nach dem Leben davor, nach den Freiheiten die man verloren hat und nach Zeiten ohne Kind. Vielleicht klingt es komisch, aber immer wieder wenn ich Artikel von diesen Müttern lese bekomme ich das Gefühl, dass bei mir etwas nicht richtig läuft. Als sei es 'uncool' das Mutter-sein zu sehr zu genießen. Ich werde wieder zurück geworfen in meine Zeit im Studium, wo nach der Prüfung alle klagten, wie schwer sie war, dass man das doch in der Zeit nicht schaffen konnte und überhaupt Glück haben kann wenn man bestanden hat und ich nur daneben stand und dachte: das lief gut, noch Zeit gehabt alles nochmal zu überprüfen, alles gewusst, wird bestimmt eine 1.

Man fühlt sich so allein in seinem Glück. Aus Rücksicht auf die Gefühle der anderen muss man es für sich behalten, obwohl man es am liebsten in die ganze Welt hinaus schreien würde: ICH LIEBE ES MUTTER ZU SEIN!!! ES IST DIE BESTE ZEIT MEINES LEBENS UND MACHT MICH SOOO GLÜCKLICH!!!! Ich musste im Studium lernen, dass niemand deine Meinung wissen will, wenn sie nicht die negative ist die alle auch haben. Man will schließlich jemanden zum gemeinsam klagen und nicht jemandem der einem noch mehr aufzeigt wie schlecht man es eigentlich hat.

Aber irgendwie ist es doch auch traurig, dass es so viel leichter ist jemanden zu finden mit dem man gemeinsam jammern kann, als jemandem mit dem man gemeinsam im Glück schwelgen kann.

Dienstag, 14. Februar 2017

Babybauch: nun lässt es sich nicht mehr verbergen

Zwar wurde ich bisher noch nicht darauf angesprochen, aber angesichts meines nun doch eindeutig erkennbaren Babybauchs liegt es wohl eher daran, dass es wohl schon alle wissen ;) Hier dann nun endlich auch ein Bild (17. SSW):


Ich kann nun auch nochmal definitiv bestätigen, dass der Bauch deutlich schneller wächst als in der ersten Schwangerschaft. Und das obwohl man irgendwie weniger mitbekommt vom schwanger sein, aber das kommt schon noch.

Donnerstag, 9. Februar 2017

Und da war es schon wieder soweit: Vorsorge bei der Hebamme

Nun schon in der 17. Schwangerschaftswoche angekommen hatte ich am Dienstag wieder einen regulären Vorsorgetermin bei der Hebamme. Im allgemeinen mag ich Vorsorgetermine sehr, da man sich da eine Stunde (oder gar länger) Zeit nimmt nur über sich und das Baby im Bauch zu reden. Das kommt ja gerade wenn man schon ein Kind hat schnell mal zu kurz.

Na, dann geh ich mal der Reihe nach durch das Gravidogramm (diese Tabelle im Mutterpass in der die Ergebnisse der Untersuschungen vermerkt werden). Fundusstand ist, wie meine Hebamme sagte "perfekt". Er soll wohl im Schnitt ein cm pro Woche steigen und bei mir war er bei einer SSW von 15+6 bei 15 cm. Und damit genau auf Nabelhöhe und vergleichbar mit dem in der ersten Schwangerschaft.

Der Bauchumfang beträgt nun schon satte 79 cm. Damit bin ich nur 20 cm von meinem Endbauchumfang der letzten Schwangerschaft entfernt. Herztöne waren mit dem Dopton gut hörbar und leicht zu finden. Frequenz etwa bei 150 Schläge pro Minute. Bewegungen konnte man auch hören, aber ich spüre sie ja auch immer wieder und ich glaube meine Hebamme hat auch ein kurzes Zucken wahrnehmen können.

Da unsere Waage zu Hause kaputt ist musste ich mich von der Gewichtszunahme etwas überraschen lassen und hatte schon befürchtet, dass ich schockiert auf die Waage gucken würde, aber ich habe tatsächlich nur 1 kg seit der letzten Untersuchung zugenommen. Dennoch ist meine Gesamtzunahme von etwa 2 kg doppelt so hoch wie in der letzten Schwangerschaft.

Mein Blutdruck ist gewohnt niedrig, was weiterhin zu Schwindel führt, aber das kenne ich ja. Ansonsten hat sie Untersuchungen keine Probleme ans Licht gebracht, also kurz gesagt: Alles gut.

In der letzten Schwangerschaft habe ich schwangerschaftsbegleitende Akkupunktur bei meiner Hebamme gemacht und damit werde ich in drei Wochen auch wieder anfangen. Nicht weil ich übermäßig an die Wirkung glaube (ich denke vor allem, es kann nicht schaden), sondern vorwiegend weil ich meine Hebamme sonst erst in 2 Monaten wiedersehe und ich häufigere Treffen angenehm finde.

Für einen Geburtsvorbereitungskurs habe ich mich auch angemeldet. Auch da weniger, weil ich denke, dass ich es wirklich brauche als viel mehr um nochmal extra Zeit für mich und das kleine Wesen zu haben und andere Mütter zu treffen, die ein weiteres Kind erwarten. Zum Austausch also.

Nun noch zwei schlechte Nachrichten. Das eine ist, dass meine Hebamme nun doch noch eine Woche Urlaub im Sommer eingeschoben hat und das genau in der Woche in der mein Entbindungstermin liegt. Zum Glück wird sie von ihrer Kollegin vertreten, die auch schon bei der Geburt meiner Tochter die meiste Zeit dabei war und die ich auch aus Kursen und Vertretung schon kenne. Dennoch finde ich es etwas schade. Aber nicht zu ändern.

Außerdem bin ich, nach 4 Wochen Gesundheit, nun schon wieder erkältet. Das nervt, schlaucht und macht den Alltag einfach anstrengend. Auf Arbeit will ich eigentlich nicht noch mehr fehlen, da meine Promotion sich schließlich nicht von allein macht und meine Tochter will auch weiterhin aus der Kita geholt werden und danach geduldig umsorgt werden. Aber so ist das Lebene einer Mutter 😉

Freitag, 3. Februar 2017

Gute Vorsätze: Was will ich beim zweiten Kind anders machen?

Diese Frage stellen sich bestimmt viele Eltern, die ein zweites Kind bekommen. Was lief vielleicht nicht so gut? Was kann ich, jetzt wo ich die Erfahrungen gesammelt habe, besser machen?

Wenn ich auf meine 16 Monate alte Tochter schaue, muss ich ganz ehrlich sagen: viel köennen wir nicht falsch gemacht haben. Sie ist so ein fröhliches, aufgeschlossenes, entspanntes Kind, dass ich mir nur wünschen kann, dass ihr Geschwisterchen genauso wird.

Und dennoch: Es gibt zwei Kleinigkeiten, die ich mir vorgenommen habe anders zu machen. Und ich finde es überhaupt nicht erstaunlich, dass beide die ersten Tage/Wochen betreffen, denn wirklich schwer hatten wir es nur in den ersten Monaten. Und ich hege ein wenig die Hoffnung, dass ich dem zweiten Kind diese Phase des Ankommens leichter machen kann als es bei unserer 'Großen' der Fall war.

Das Stillen


Klar, jeder Anfang ist schwer, und auch wenn es für das neue Kind wieder ein ganz neuer Anfang wird, so habe doch zumindest ich nun schon etwas Erfahrung. Meine Tochter hat leider anfangs nicht richtig trinken wollen. Ich habe sie immer angelegt, wenn sie unruhig wurde, doch sie nuckelte immer nur kurz und gab dann auf. Als sie an ihrem dritten Tag schon bedenklich dünn geworden war und immernoch keine einzige wirkliche Mahlzeit zu sich genommen hatte, griff ich zu Stillhütchen, die dieses Problem von jetzt auf gleich beseitigten.

An sich war das nicht weiter schlimm, denn schon nach 3 Wochen hatte ich ihr diese tagsüber und nach weiteren 3 Wochen auch nachts abgewöhnt. Und trotzdem werde ich versuchen das beim nächsten Kind zu vermeiden. Nun habe ich ja auch die Erfahrung, die es mir hoffentlich ermöglicht mit mehr Geduld, Ruhe und Ausdauer das Ganze anzugehen.

All die Tipps von der Hebamme, die sie mir gab als sie das Problem erkannte werde ich versuchen gleich von Anfang an umzusetzen um das Baby schneller mit meiner Brust vertraut zu machen. Auch anatomisch, glaube ich, hat es das zweite Kind leichter, denn meine Brüste wissen schließlich auch schon was auf sie zukommt und wurden schon von einem hungrigen Mund geformt.


Die sogenannten 'Anpassungschwierigkeiten'


Wie bereits erwähnt hatte es meine Tochter die ersten drei Monate nicht leicht. Man kann es auf Schwierigkeiten mit dem Bauch schieben, gegen die man wohl nicht wirklich etwas unternehmen kann. Aber rückblickend muss ich sagen, haben wir uns gerade in den ersten Wochen wenig versucht in die Lage dieses kleinen Wesens hinein zu versetzen.

Alle Reize, ob Licht oder Geräusche oder auch Berührungen sind fremd für ein Neugeborenes. Alles was ihm Sicherheit gab ist plötzlich verschwunden und es ist in einer Welt in der es sich gar nicht auskennt und alles neu ist. Ich glaube mittlerweile, dass es eine Hauptaufgabe von uns Eltern ist diesen Übergang so sanft wie möglich zu gestalten.

Damals war ich jedoch zu viel mit mir beschäftigt. Dachte mir, wenn mein Kind nicht weint ist es zufrieden. Doch im nachhinein haben wir es ihr nicht unbedingt einfach gemacht. Oft lief der Fernseher, immer wieder wurde sie in die Arme fremder Leute gelegt und nach meinem jetzigen Gefühl mangelte es einfach allgemein an Geborgenheit.

Was ich versuchen möchte anders zu machen ist dem neuen Kind mehr Hautkontakt zu geben, weniger in für Babies eigentlich völlig überflüssige Kleidung zu zwängen und es stattdessen in eine Decke zu kuscheln, es auch wenn es zufrieden scheint eng am Körper zu tragen und gerade in den ersten Tagen grelles Licht und 'unnatürliche' Geräusche fernzuhalten (natürlich werden wir mit dem Baby reden und auch die große Schwester wird nicht weggesperrt, aber unnötiger Tumult und Fernsehgeräusche kann man gut eindämmen). Ich will versuchen ihm in dieser großen fremden Welt so schnell wie möglich das Gefühl zu geben, dass es sicher und geborgen ist und keine Angst haben muss.

Wie ich das alles letzendlich umsetzen kann werde ich dann sehen. Das ist sicherlich von meinem Gesundheitszustand abhängig und davon wie einfach die Umsetzung dann letzendlich wirklich ist. Aber der gute Vorsatz ist zumindest schonmal da 😌

Was habt ihr euch vorgenommen anders, besser zu machen? Konntet ihr es dann umsetzen? Oder wart ihr mit euch von Anfang an vollkommen zufrieden?

Donnerstag, 26. Januar 2017

Kindsbewegungen im 4. Monat

In meiner letzten Schwangerschaft war ich mir bei 14+5 das erste Mal sicher das Kind gespürt zu haben, wobei ich auch vorher immer wieder etwas gespürt hatte. Diese kleinen Stupser habe ich nicht 100 % dem Kind zuordnen können und trotzdem haben sie mich immer beruhigt.

Man sagt ja in der zweiten Schwangerschaft spürt man es früher, da man es besser einzuordnen weiß. Und so habe ich diesmal in der 13. Woche den ersten eindeutigen Stupser vernommen. Als er sich jedenfalls die nächsten Tage wiederholte war ich mir sicher das Kind gespürt zu haben.

Nun ist es aber so, dass diese Bewegungen nicht wirklich mehr oder stärker werden und deshalb eher weniger ein Segen sind. Also wenn ich was spüre, dann ist alles gut, aber es kommt auch mal vor, dass ich ein oder zwei Tage nichts spüre und da kommt dann direkt die Unsicherheit auf.

Diese Woche bin ich einmal fast zur Hebamme gerannt, weil ich sicher gehen wollte, dass wirklich alles in Ordnung ist. Zum Glück kam dann doch ein kleiner Stups und ich war wieder etwas beruhigt. Aber so geht es nun die ganze Zeit auf und ab und fast wünsche ich mir, ich hätte noch nichts gespürt, dann würde ich es auch nicht erwarten.

Ich habe fast das Gefühl, meine Angst es könnte doch etwas schief gehen ist mittlerweile größer als in den ersten drei Monaten. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar geringer, aber was interessiert es einen wenn man zu diesem noch so geringen Prozentsatz gehört? Ich bin jetzt einfach darauf eingestellt, dass ich ein Kind bekomme. Ich fange an doch zumindest im Kopf zu planen und auch wenn man vom Sommer redet oder wie es auf Arbeit weitergeht, gehen alle davon aus, dass ich im Juli ein Baby bekomme.

Je länger man schwanger ist desto härter ist es, dass Baby wieder zu verlieren. Das ist sicherlich so. Und gerade am Anfang war ich seelisch noch dabei anzukommen in der Schwangerschaft. Nun bin ich da und will nicht mehr weg. Jedenfalls nicht zurück sondern nur nach vorn. Und daher ist auch die Angst größer.

Ich erwarte sehnlichst die Zeit in der man mehrmals täglich die Bewegungen spürt und so immer beruhigt ist und sich nicht so viele Gedanken machen muss. Doch bis dahin werden wohl noch ein paar Wochen vergehen und ich versuche die nächsten zwei Wochen bis zur nächsten Vorsorgeuntersuchung einfach geduldig durchzustehen!

Mittwoch, 18. Januar 2017

Warum das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein scheinheiliger Saftladen ist und mein Chef sich als Verlierer doch nicht unterkriegen lässt!

Ich habe es hinter mich gebracht! Nach ein paar Anläufen einen Zeitpunkt zu finden, an dem mein Chef mal etwas Zeit für mich hat, habe ich vorgestern nun von der Schwangerschaft berichtet. Ich war sooo nervös. Seine Reaktion war, dass er mir sogar gratuliert hat, erwähnte, dass er es ja schon irgendwie erwartet hätte und schließlich haben wir eine dreiviertel Stunde über die organisatorischen Dinge geredet, die damit zusammen hängen.

Alles in allem bin ich deutlich entspannter aus seinem Büro gekommen, als ich reingegangen bin. Mein Betreuer, der meine Doktorarbeit inhaltlich betreut, da mein Chef nicht wirklich Zeit dafür hat, wirkte etwas genervt, meinte aber auch, dass es ihn nicht überrascht und sie ja in der Lage wären bis drei zu zählen. Seine Kinder seien auch gut zwei Jahre auseinander.

Ich fand es erstaunlich, wie die beiden scheinbar meine Familienplanung auf dem Schirm haben und selbstverständlich davon ausgehen, dass das alles von mir so geplant war. Naja nun werden wir gemeinsam einen Weg finden meine Promotion trotzdem irgendwie zum Abschluss zu bringen, auch wenn sich das wieder um ein weiteres Jahr nach hinten verzögert hat.

Was das eigentliche Problem ist:

Ich bin über ein BMBF-Projekt angestellt und obwohl die Regierung immer viel von Vereinbarkeit von Familie und Beruf erzählt verweigern sie jegliche finanzielle Unterstützung, damit ich trotz Schwangerschaften meine Promotion zum Abschluss bringen kann.

Immerhin habe ich eine Doktorandenstelle, die eigentlich dazu gedacht ist innerhalb von 3 Jahren eine Promotion abzuschließen. Fällt davon nun Zeit weg könnte man meinen, dass eine (kostenneutrale) Verlängerung dieses Teilprojekts möglich sein sollte. Pustekuchen. Nichts da. Das BUNDESMINISTERIEUM für Bildung und Forschung interessiert sich nicht die Bohne dafür was mit kinderkriegenden Doktoranden passiert. Ganz nach dem Motto, wer Kinder kriegt ist selber Schuld.

Mein Chef hingegen meint es sei für ihn eine persönliche Niederlage, wenn seine Doktorandin abbrechen müsse, nur weil sie zwei Kinder bekommen hat. So sei es in der Theorie nicht vorgesehen und nun erhoffen wir uns Hilfe von der Fakultät und der Gleichstellungsbeauftragten. Ich bin gespannt und relativ gelassen, da ich zumindest einen rechtlichen Anspruch auf Verlängerung meines Vertrags um die verlorene Zeit habe, egal wo mein Chef das Geld auftreibt.

Wie habe eure Chefs die frohe Botschaft aufgenommen? Gab es bei euch Probleme mit dem Arbeitsvertrag?

Freitag, 13. Januar 2017

Verschiebung des Geburtstermins und erstes Foto vom Baby

Gestern war dann also der Ultraschall in der 12. Woche. Ich war eigentlich weitestgehend entspannt. Ich erinnere mich noch gut, dass die Wartezeit beim Frauenarzt immer mit sehr viel Nervosität verbunden war in der letzten Schwangerschaft, doch irgendwie bin ich diesmal gelassener.

Zum Thema geteilte Vorsorge: scheinbar ist das nun doch unproblematisch, denn es wurde eine Vorsorge durchgeführt und mir wurde auch wieder ein Termin in 4 Wochen für die nächste angedreht, den ich aber noch absagen werde. Als ich meine Frauenärztin auf das Thema ansprach nickte sie nur abwesend und sagte weiter nichts dazu. Das heißt wohl das Thema hat sich erledigt!?


Wahrscheinlich wegen dieser Gelassenheit war ich erstaunt, wie sehr es mich berührte dieses kleine Wesen auf dem Bildschirm bewegen zu sehen. Die kleinen Ärmchen ruderten, die Beinchen traten aus, das Herz pocherte fröhlich vor sich hin. Eigentlich hätte ich ja damit rechnen können, aber auf dieses Glück was mich plötzlich ergriff war ich doch nicht vorbereitet.

Der abschließende Satz von der Ärztin am Ende der Untersuchung klang auch etwas überrascht: "Ausnahmsweise gibt es überhaupt nichts zu meckern." Was wohl so viel heißt, wie es ist alles so gut wie es eben sein kann 😌

Noch ein paar Zahlen: mit einer Schädel-Steiß-Länge von 57 mm wurde dann der Geburtstermin um 5 Tage vorverlegt, was für mich letztendlich bedeutet: 5 Tage früher Mutterschutz! 😊 Außerdem bin ich somit schwuppdiwupp in die 13. Schwangerschaftswoche gerutscht. Kommen wird das Baby eh wann es will. Erstaunt hat mich, dass seit der letzten Messung, die gerade einmal vier Wochen her war, der Embryo mehr als 3,5 mal so groß geworden ist. Das ist schon gewaltig.

Der Fundus ist wie gewohnt mit mittig zwischen Schambein und Nabel überdurchschnittlich hoch, aber entspricht etwa dem der letzten Schwangerschaft. Und in nur acht Wochen steht der nächste Ultraschall an, das bedeutet dann Halbzeit. Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. In gut 5 Monaten geht auch schon der Mutterschutz los!

Thema Kindsbewegungen: Vorgestern hatte ich das erste Mal das Gefühl das Baby gespürt zu haben. Ich habe mir gesagt, sollte sich das in den nächsten Tagen wiederholen, dann war es bestimmt das Baby und voila, gestern habe ich wieder was gespürt. Letztes mal war ich mir erst in der 15. Woche sicher, aber habe auch schon vorher immer wieder was gepürt. Warum also nicht diesmal in der 13. Woche?

Hattet ihr auch das Gefühl, dass sie zweite Schwangerschaft schneller dahinrast? Wann habt ihr euer Kind das erste Mal gespürt? In der zweiten Schwangerschaft eher als in der ersten?

Dienstag, 10. Januar 2017

11 Wochen schwanger - ein Zwischenbericht

11+1 bisher erfolgreich erreicht. Das stimmt mich optimistisch!

Seit gestern bin ich wieder arbeiten, nach 3 Wochen frei. Erst zwei Wochen Urlaub über die Feiertage und dann noch eine Woche krank. Nichts schlimmes, 'nur' erkältet, doch ich hatte keine Lust das zu verschleppen und die Ärztin hat mich problemlos die ganze Woche krank geschrieben. Hat eben auch Vorteile schwanger zu sein.

Das 'Bauch-Problem' hat sich aber mehr oder weniger dadurch ergeben, da es wohl eher von den kulinarischen Köstlichkeiten an den Festtagen herrührte. Jedenfalls hat entweder meine doch etwas andere Ernährung im Alltag oder die Hormone dazu beigetragen, dass mein Bauch nicht wirklich sichtbar ist und ich so ohne Bedenken auf Arbeit sein kann.

Allerdings weiß ich, dass das nicht ewig so bleiben wird und allein bei dem Gedanken, dass ich in den nächsten Wochen meinem Chef die 'frohe' Botschaft überbringen muss wird mir total mulmig. Am liebsten würde ich es ihm gar nicht sagen. Warum sollte ich auch so etwas Schönes dem wohl einzigen Menschen erzählen wollen der sich garantiert nicht darüber freut? Aber da muss ich wohl durch. In ein, zwei, drei, vielleicht vier (?) Wochen? Mal sehen wie lange ich es herauszögern kann und will.

In der letzten Schwangerschaft konnte ich es gar nicht erwarten es endlich auf Arbeit 'offiziell' zu machen, da ich kaum an etwas anderes denken konnte und auch darüber reden wollte. Diesmal ist das anders...

Zu meinem Allgemeinzustand: Ich bin sooo müde. Was sicherlich auch mit dem volleren Tag und dem frühen Aufstehen zu tun hat, aber auch damit, dass ich nicht mehr gut schlafen kann. Ich liege die gefühlte halbe Nacht in einem Dämmerzustand und habe das Gefühl nicht einmal richtig im Tiefschlaf gewesen zu sein. Außerdem brauchte ich immer ewig um überhaupt erstmal einzuschlafen.

Zusammenfassend ist meine Stimmung wohl nicht so euphorisch momentan, aber ich bin guter Dinge, dass das schon noch irgendwann kommt.

Freitag, 6. Januar 2017

Zwischenuntersuchung bei der Hebamme

11. SSW. Vorgestern war ich nochmal bei der Hebamme wegen des Clamydien-Abstrichs und einer weiteren Blutabnahme.

Mein Fundus war schon mittig zwischen Schambein und Nabel. Wenn ich auf dem Rücken liege merke ich die Wölbung auch ganz deutlich.

Beim Herztöne hören war ich erst nervös weil es kurz dauerte bis sie sie fand. Und dann war ich einfach nur erleichtert und glücklich.

Nun wird es immer realer. Nur noch wenige Wochen bis ich wohl die Bewegungen spüren kann. Letztes mal war es 14./15. Woche. Und nächsten Donnerstag dann der Ultraschall, der hoffentlich bestätigt, dass wir die kritische Phase gut überstanden haben. Drückt mir die Daumen!

Mittwoch, 4. Januar 2017

Abstillen: ungeplant und doch gewollt

Als ich feststellte, dass ich schwanger bin wurde mir auch bewusst, dass ich abstillen wollen würde und das möglichst bevor die neue Milch produziert werden würde. Ich machte mir jedoch keinen Plan,  denn ich hatte ja bis zur 17. SSW Zeit bevor das soweit wäre (laut meiner Hebamme).

Ich stillte noch abends zum Einschlafen und morgens nach dem Aufwachen, aber nicht zwingend, sondern nur wenn es sich ergab und bisher war das auch schön so für uns beide.

Unter der Woche war morgens meistens gar keine Zeit, weil meine Tochter so lange schlief, dass wir sie für die Kita wecken mussten. Und abends ging es nur wenn ich auch da war und selbst dann brachte mein Mann die Kleine immer mal ins Bett.

So kam es, dass ich zwei Tage am Stück nicht gestillt habe, ohne es wirklich zu merken. Morgens kam es sogar dazu, dass Schnuffi gar kein Interesse zeigte.

Und schließlich entschloss ich dann zu schauen, ob sie auch abends nur nuckelt weil ich es ihr anbiete. Und siehe da, es reichte ihr vollkommen aus sich an meinen Bauch zu kuscheln und schlief so genauso gut ein.

Und so hörte ich gänzlich auf sie zu stillen und es ist völlig OK für uns beide.

Und ich muss jetzt sagen, ich genieße dieses "brustlose" kuscheln fast mehr, da ich mich etwas auf meine Brust reduziert fühlte und sie jetzt auch meine Hand, mein Gesicht und meinen Bauch akzeptiert, um Nähe zu tanken. 

Außerdem fühle ich mich irgendwie freier. Alles in allem war es ein guter Zeitpunkt und ich habe die 15,5 Monate Stillbeziehung sehr genossen.