Mittwoch, 30. November 2016

Erfahrungen und was die Zeit mit Ihnen macht.

Erfahrungen, die wir machen prägen uns, sowohl die guten als auch die schlechten. Ich persönlich würde sagen, die schlechten Hinterlassen tiefere Spuren in uns.

Obwohl ich erst ein Kind habe ist dies bereits meine dritte Schwangerschaft. Als ich das erste Mal schwanger wurde war ich noch jung und naiv. Ich würde mich auch jetzt noch als überdurchschnittlich naiv bezeichnen, aber in den nun gut zwei Jahren seit dieser ersten Schwangerscahft ist meine Naivität doch geschrumpft. Ich ging immer sehr gutgläubig ins Leben mit dem Gedanken: "Es wird schon alles gut gehen." So auch damals. Klar kannte ich die Statistiken, aber wieso sollte es denn gerade mich treffen, wenn ich doch sonst immer von Schicksalschlägen verschont geblieben bin? Doch in der 13. Woche wurde ich eines besseren belehrt. Und laut Frauenärztin war das Baby da bereits seit 2 Wochen tot.

Diese Erfahrung hatte einen großen Einfluss auf meinen Umgang mit der zweiten Schwangerschaft. Erstens ging ich mit der Einstellung ran, dass es wahrscheinlich eh wieder nichts wird und zweitens war ich quasi panisch und rannte jede Woche in die Frauenarztpraxis, um mir versichern zu lassen, dass alles OK sei. Diese Zeit war nun schon körperlich sehr belastend, da mir dauerhaft übel war und ich mit einer bleiernden Müdigkeit den Tag bestreiten musste, dass ich mich kaum auf etwas länger als eine halbe Stunde konzentrieren konnte. Doch diese psychische Belastung verschlimmerte meinen Gesamtzustand noch einmal erheblich.

Doch was jetzt? Nun bin ich wieder schwanger und diese Negativerfahrung gehört nach wie vor zu  meinem Leben. Allerdings merke ich, dass die Positiverfahrung, die ich seitdem gemacht habe, eine reibungslose Schwangerschaft und Geburt sowie das Glück des Mutterseins, momentan die Angst überstrahlt. Hinzu kommt noch, dass ich nicht mehr so viel Zeit zum Nachgrübeln habe. Immerhin habe ich jetzt ein Kind zu Hause, und auch beruflich bin ich stärker eingebunden.

Zur Zeit genieße ich eher, dass gerade diese Anfangszeit dafür da ist sich erst einmal selbst daran zu gewöhnen und der Arztbesuch ist gerade nicht das was ich brauche. Wenn es wieder nicht sein soll, dann kann ein Ultraschallbild das auch nicht verhindern. Und dann habe ich noch genug Zeit meinen negativen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Momentan versuche ich eher optimistisch zu sein und erfreue mich dabei auch wieder ein wenig meiner Naivität 😉

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