Donnerstag, 23. März 2017

Von getroffenen Entscheidungen und gewonnenen Freiheiten...

Die Entscheidung, die ich lange vor mir her geschoben haben ist nun gefallen. Ich habe heute mit meiner Hausärztin über ein Beschäftigungsverbot geredet und ihr meine Lage geschildert und sie wird bis Montag meine eher unkonkreten Symptome, wie andauernde Energielosigkeit und Kreislaufprobleme, in einen überzeugenden Grund für ein Beschäftigungsverbot verwandeln.

Ich habe einerseits das Gefühl, dass ich mich vor der Welt dafür rechtfertigen muss, dass ich für die nächsten drei Monate Geld von der Krankenkasse beziehen werde. Immerhin geht es in einem Sozialstaat dann immer um das Geld aller. Andererseits wird mir aus meinem Umfeld immer wieder gut zugeredet, dass ich diesen Schritt wagen soll, da es nicht einfacher wird und ich eine solche Möglichkeit nochmal Energie zu tanken, so schnell nicht wieder habe.

Und ganz ehrlich: wie ich mich irgendwie von einem Tag zum nächsten schleppe, habe ich langsam das Gefühl, dass es wirklich das Beste für mich und das ungeborene Kind ist, wenn ich mich so gut es geht schone und meine Kräfte darauf konzentriere das Baby gut durch Schwangerschaft und Geburt zu bekommen.

Die Entscheidung, dass ich meine Familie vor das schnelle und erfolgreiche Abschließen meiner Doktorarbeit stelle habe ich schließlich schon getroffen, als ich beschlossen habe meine Kinder in dieser Zeit zu bekommen. Nun muss ich diese Entscheidung auch tragen, selbst wenn es bedeutet, dass ich kürzer treten und das Ende der Promotion noch weiter hinauszögern muss.

Außerdem habe ich eh nicht mehr wirklich ein Wahl, denn daran, dass ich mich nicht mehr richtig auf meine Arbeit konzentrieren kann, kann ich auch bei einem Verzicht auf ein Beschäftigungsverbot nichts ändern und ich könnte nie so produktiv arbeiten wie ich es außerhalb der Schwangerschaft getan habe.

Irgendwie bin ich erleichtert, dass ich diese Entscheidung jetzt getroffen habe und es nur noch von der Ärztin und meiner Krankenkasse abhängig ist, ob das alles so funktioniert. Und wenn es mir bald besser geht und ich wieder Energie haben sollte, umso besser, denn die werde ich bald brauchen. Und zwar an wichtigerer Stelle als bei meiner Arbeit.

Und falls ihr jetzt denkt: "Na, jetzt hat sie ja doch versucht sich zu rechtfertigen!", ich sehe es viel mehr als eine Erklärung meiner Entscheidung als als eine Rechtfertigung.

So und nun noch eine kleine Neuigkeit aus meinem Alltag: Wir haben uns ein Auto gekauft! At last! Eigentlich bin ich ja eine Verfächterin des autofreien Lebens, aber die Erleichterung, die es gerade in Hinblick auf den wachsenden Bauch und später die zwei kleinen Kinder, mit sich bringt sind einfach zu verlockend und helfen mir hoffentlich wieder zu Kräften zu kommen. Für mich ist es jedenfalls sehr aufregend, denn ich habe seitdem ich einen Führerschein habe noch nie in einem Haushalt gelebt in dem es auch ein Auto gab.

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