Samstag, 3. Dezember 2016

Sind Menschen wirklich von Natur aus schlecht?

Gerade las ich einen Beitrag im Internet, wo es darum ging, dass alle Menschen selbstsüchtig und egoistisch seien. Das liege in der Natur des Menschen und jede Empathie und gegenseitige Rücksicht sei nur anerzogen.

Als Naturwissenscahftlerin muss ich dem zum Teil Recht geben. Ein Mensch tut nichts, was ihn selber nicht irgendwie voran bringt oder auch nur einen Moment Glück beschert. Doch ihn deswegen als selbstsüchtig zu bezeichnen geht an dem Kern der Sache vorbei. Das würde ja bedeuten, dass es natürlich wäre im Leben nur zum eigenen Vorteil zu arbeiten und kein Miteinander zu leben. Dabei geht verloren, dass wir soziale Wesen sind. Wir brauchen Beziehungen zu anderen Menschen, um uns wohl und sicher zu fühlen. Sicherlich ist Empathie etwas was man lernen muss, doch sie ist essentiell um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden und Akzeptanz, ein Teil von etwas zu sein, erfüllt uns mit Zufriedenheit, es ist etwas wonach wir von Natur aus streben. Jede uneigennützige Handlung bringt einem eine gewisse Genugtuung, die diese Handlung nicht mehr ganz uneingennützig macht.


Das wird einem besonders bewusst wenn man ein Kind bekommt. Man stellt auf einmal all seine eigene Bedürfnisse zurück und setzt alles daran dieses kleine hilflose Wesen, das auf einen angewiesen ist, glücklich zu machen. Und schon sehr schnell merkt man, dass es auch das eigene größte Glück ist, wenn sein eigenes Kind zufrieden ist. Nur deswegen funktioniert Eltern-Sein. Weil wir unsere Kinder über alles lieben und das tiefe Bedürfnis haben sie glücklich zu machen. Es ist nicht ein Pflichtbewusstsein der Menschheit gegenüber sondern der Drang nach Selbstverwirklichung. Das hat die Natur schon gut eingerichtet, dass wir darin so viel Befriedigung finden unsere Kinder aufwachsen zu sehen.

Wie seht ihr das? Steckt der Drang gut mit anderen umzugehen tief in uns, oder wird er uns nur von der Gesellschaft beigebracht?

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