Gerade las ich einen Beitrag im Internet, wo es darum ging, dass alle
Menschen selbstsüchtig und egoistisch seien. Das liege in der Natur des
Menschen und jede Empathie und gegenseitige Rücksicht sei nur
anerzogen.
Als Naturwissenscahftlerin muss ich dem zum
Teil Recht geben. Ein Mensch tut nichts, was ihn selber nicht irgendwie
voran bringt oder auch nur einen Moment Glück beschert. Doch ihn
deswegen als selbstsüchtig zu bezeichnen geht an dem Kern der Sache
vorbei. Das würde ja bedeuten, dass es natürlich wäre im Leben nur zum
eigenen Vorteil zu arbeiten und kein Miteinander zu leben. Dabei geht
verloren, dass wir soziale Wesen sind. Wir brauchen Beziehungen zu
anderen Menschen, um uns wohl und sicher zu fühlen. Sicherlich ist
Empathie etwas was man lernen muss, doch sie ist essentiell um in der
Gesellschaft akzeptiert zu werden und Akzeptanz, ein Teil von etwas zu
sein, erfüllt uns mit Zufriedenheit, es ist etwas wonach wir von Natur
aus streben. Jede uneigennützige Handlung bringt einem eine gewisse
Genugtuung, die diese Handlung nicht mehr ganz uneingennützig macht.
Das
wird einem besonders bewusst wenn man ein Kind bekommt. Man stellt auf
einmal all seine eigene Bedürfnisse zurück und setzt alles daran dieses
kleine hilflose Wesen, das auf einen angewiesen ist, glücklich zu
machen. Und schon sehr schnell merkt man, dass es auch das eigene größte
Glück ist, wenn sein eigenes Kind zufrieden ist. Nur deswegen
funktioniert Eltern-Sein. Weil wir unsere Kinder über alles lieben und
das tiefe Bedürfnis haben sie glücklich zu machen. Es ist nicht ein
Pflichtbewusstsein der Menschheit gegenüber sondern der Drang nach
Selbstverwirklichung. Das hat die Natur schon gut eingerichtet, dass wir
darin so viel Befriedigung finden unsere Kinder aufwachsen zu sehen.
Wie seht ihr das? Steckt der Drang gut mit anderen umzugehen tief in uns, oder wird er uns nur von der Gesellschaft beigebracht?
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