Donnerstag, 8. Dezember 2016

So viel Heimligkeit...






Frühschwangerschaft bedeutet für viele werdende Eltern eine gewisse Heimlichkeit. Der Hauptgrund dafür ist wahrscheinlich die Angst es könnte noch etwas schief gehen. Heute will ich euch erzählen wie das für mich in den letzten Schwangerschaften war und wie es in dieser ist:

Das erste Mal schwanger:

Als ich das erste Mal schwanger war, war ich total aufgeregt und wollte es am liebsten gleich jedem erzählen. Mein Mann hingegen war da eher reserviert und hielt sich damit zurück. Trotzdem erzählte ich es sobald der Streifen sich färbte meinen engsten Vertrauten und den Freunden, die ich in der Zeit sah und mit denen ich quatschte. Als da kurz vor Ablauf der brenzlichen Zeit eine Familienfeier war erfuhren es auch noch die letzten.

In der 13. Woche dann kam der Schock! 

Und genau weil so etwas passiert erzählen eben viele nichts davon. Und oft wurde ich gefragt und habe ich mich auch gefragt, ob ich es bereut habe, dass ich allen schon so früh davon berichtete. Und Nein, es hat mir sehr geholfen, dass alle es irgendwie wussten.

Allein bei dem Anruf bei meiner Mutter als ich vom Frauenarzt kam und nur heulen konnte, ihr erst noch die ganze Situation hätte schildern zu müssen wäre für mich noch schlimmer gewesen. Auch war ich froh, dass es sich schnell rumgesprochen hatte und ich es nicht jedem erklären musste und es trotzdem alle wussten und ich immer wieder tröstende Worte hörte ohne direkt darüber reden zu müssen.

Außerdem kamen so auch die Frauen auf mich zu, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben und es sind mehr als man denkt. Normalerweise redet man ja nicht unbedingt darüber. Es war für mich jedenfalls das Richtige, dass es alle wussten.

Ein halbes Jahr später, eine neue Schwangerschaft:

Beim zweiten Mal war ich zurückhaltender mit dem Erzählen. In den ersten drei Monaten habe ich es nur ein paar wenigen erzählt. Aber das hatte nicht den Grund, dass ich nicht wollte, dass andere von einer eventuellen erneuten Fehlgeburt erfahren.

Der Grund war viel mehr, dass ich mir selbst gegenüber noch nicht so richtig eingestehen wollte, dass ich schwanger bin. Ich dachte, je weniger ich mich darauf einschieße, desto weniger schlimm wird es, wenn es wieder nicht klappt. Darüber zu reden hätte es nur realer gemacht und das wollte ich nicht. Mit nur der Negativerfahrung im Kopf, hatte ich nicht viel Hoffnung das es diesmal klappen sollte.
Natürlich hatten alle Verständnis, als ich es ihnen dann später erzählte...

Und diese Schwangerschaft?

Bisher weiß kaum jemand davon. Deshalb ist dieser Blog auch anonym. Doch irgendwie hat es diesmal wieder einen anderen Grund. Diesmal fällt es mir selber schwer es zu realisieren. Und über etwas, was man selber noch nicht so richtig begriffen hat redet man nicht unbedingt viel.

Außerdem spielt es für mich noch keine große Rolle. Sätze wie "Nächsten Sommer können wir nicht in den Urlaub fahre, da ich in der Zeit ein Kind bekomme." meide ich nach wie vor. Soweit bin ich einfach noch nicht. Im Moment liegt mein Fokus eher auf Mitte Januar, wenn die Schwangerschaft realer wird und merkbar wird (wenn sie dann noch vorhanden ist...). Dann bin ich auch bereit darüber zu reden.

Dennoch will ich es eigentlich aus oben genanntem Grund wenigstens meinen Eltern erzählen, aber bisher hat sich das nicht ergeben. Ich denke, der Moment wird kommen, wenn es sein soll. Ich will es einfach nicht forcieren.


Und wie ergeht/erging es euch? Warum habt ihr es gleich allen erzählt oder es für euch behalten?

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